Couperose & Rosazea – Zwei Hautbilder, die oft verwechselt werden
Rötungen, sichtbare Äderchen und ein empfindliches Hautgefühl: Viele Menschen kennen diese Symptome – doch was steckt wirklich dahinter? Couperose und Rosazea sind zwei unterschiedliche Hauterscheinungen, die häufig verwechselt werden, obwohl sie verschiedene Ursachen und Verläufe haben. Für eine gezielte Pflege ist es entscheidend, sie voneinander zu unterscheiden.
Was ist Couperose? Couperose ist eine Gefäßschwäche, bei der sich feine Blutgefäße unter der Haut dauerhaft erweitern. Sichtbar wird das in Form von roten Äderchen – meist auf den Wangen und rund um die Nase. Die Haut reagiert empfindlich auf Temperaturwechsel, Alkohol, scharfes Essen oder UV-Strahlung. Typisch ist eine flächige, nicht-entzündliche Rötung, die sich langsam entwickelt und dauerhaft bestehen bleibt. Die Haut neigt zu Überempfindlichkeit, wirkt oft warm, dünn und fragil, zeigt aber keine Papeln, Pusteln oder tiefere Entzündungen.
Was ist Rosazea? Rosazea ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft. Sie beginnt oft mit ähnlichen Rötungen wie bei Couperose, geht aber darüber hinaus. Im weiteren Verlauf entstehen Papeln, Pusteln und knotige Entzündungen, die einer Akne ähneln – jedoch ohne Mitesser. Die Haut ist meist stark durchblutet, kann fettig glänzen und gleichzeitig sehr sensibel sein. Betroffene berichten häufig von Brennen, Stechen oder Hitzegefühl, besonders bei Stress, scharfen Speisen oder Temperaturschwankungen.
Wichtige Unterscheidung: Couperose ist vor allem eine kosmetisch auffällige Gefäßerweiterung, ohne tieferliegende Entzündungsprozesse. Rosazea ist eine medizinische Hauterkrankung mit entzündlicher Komponente, die ein umfassenderes Pflegekonzept erfordert.
Pflegeansatz für beide Hautbilder
Sowohl Couperose als auch Rosazea profitieren von einer Pflege, die die Gefäße stärkt, Rötungen reduziert und entzündungshemmend wirkt. Wichtig sind beruhigende, reizfreie Formulierungen mit gefäßstabilisierenden Wirkstoffen wie z. B. Mäusedorn, Niacinamid oder Panthenol. Die Pflege sollte konsequent ohne Alkohol, Duftstoffe oder irritierende Konservierungsmittel auskommen.
Warum BHA bei Rosazea sinnvoll sein kann: Bei Rosazea – insbesondere in Phasen, in denen Papeln, Pusteln oder Unterlagerungen auftreten – kann der BHA-Booster(Beta-Hydroxy-Säure, meist in Form von Salicylsäure) eine wertvolle Ergänzung sein. BHA wirkt antientzündlich, tiefenwirksam porenklärend und talgregulierend, ohne die Hautoberfläche mechanisch zu reizen. Das ist besonders wichtig bei Rosazea, da die Haut gleichzeitig zu Überempfindlichkeit und übermäßiger Talgproduktion neigen kann. Ein gut formuliertes BHA-Produkt unterstützt dabei, Entzündungen sanft zu reduzieren, verstopfte Poren zu lösen und die Hautstruktur zu glätten, ohne die bereits gereizte Hautbarriere zusätzlich zu belasten. In Kombination mit einer gefäßstärkenden, beruhigenden Basispflege ergibt sich so ein ausgewogener, hauttypgerechter Pflegeansatz für die rosazeatypische Mischhaut.