Akne ist mehr als nur ein kosmetisches Problem – sie ist eine entzündliche Hauterkrankung, die durch ein komplexes Zusammenspiel innerer und äußerer Faktoren entsteht. Sie betrifft längst nicht nur Jugendliche in der Pubertät: Auch Erwachsene, insbesondere Frauen, leiden unter sogenannten Spätakne-Formen, oft ausgelöst durch Hormonschwankungen, Stress oder Umwelteinflüsse.
Typisch für Akne sind Mitesser (Komedonen), entzündliche Pusteln, Papeln oder tiefere Knoten, die meist im Gesicht, an Brust, Rücken oder Schultern auftreten. Die Haut wirkt unruhig, gereizt, ölig und ist häufig von erweiterten Poren oder Unterlagerungen begleitet. Akne entsteht, wenn die Talgdrüsen überaktiv sind, abgestorbene Hautzellen nicht richtig abtransportiert werden und sich die Porenausgänge verstopfen. In diesem Umfeld können sich Bakterien wie Cutibacterium acnes vermehren, was zu Entzündungen und sichtbaren Unreinheiten führt.
Doch Akne ist nicht gleich Akne. Es gibt verschiedene Schweregrade – von leichter unreiner Haut mit wenigen Mitessern bis hin zu entzündlichen Formen mit schmerzhaften Knoten (Akne conglobata). Besonders herausfordernd ist, dass viele Faktoren ineinandergreifen: hormonelle Veränderungen (z. B. während des Zyklus, in der Schwangerschaft oder durch Absetzen hormoneller Verhütung), Stress, falsche Hautpflege, Ernährung, Medikamente oder eine genetische Veranlagung können die Hautreaktionen verstärken.
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Akne durch mangelnde Hygiene entsteht. Im Gegenteil: Zu häufiges oder zu aggressives Reinigen kann die Hautbarriere schwächen, die Talgproduktion ankurbeln und das Problem verschärfen. Auch nicht jede Akne entsteht auf fettiger Haut – trockene, gereizte Haut kann ebenfalls unter entzündlichen Unreinheiten leiden, besonders wenn die Hautbarriere gestört ist.
Ein entscheidender Faktor in der Pflege von Aknehaut ist deshalb die Balance: Die Haut braucht klärende, entzündungshemmende und porenlösende Wirkstoffe, aber gleichzeitig eine beruhigende, hydratisierende und barrierestärkende Pflege, um langfristig wieder ins Gleichgewicht zu finden. BHA (Salicylsäure) ist hier ein bewährter Wirkstoff, da er tief in die Poren eindringen, Verhornungen lösen und Entzündungen reduzieren kann. Unterstützend wirken antimikrobielle, beruhigende und talgregulierende Inhaltsstoffe, wie bspw. Niacinamid, die gezielt gegen die Ursachen der Akne arbeiten – ohne die Haut zu überfordern.
Akne ist behandelbar – aber sie braucht Verständnis, Geduld und eine Pflege, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Wer seine Haut respektvoll behandelt, kann nicht nur Entzündungen reduzieren, sondern das gesamte Hautbild deutlich verbessern und dem Teint wieder Klarheit und Ruhe schenken.