Insbesondere bei Menschen mit fettiger oder unreiner Haut, bewegt sich der Trend immer mehr zu wasserbasierten und ölfreien Texturen. Klingt zunächst innovativ, ist es aber leider nicht. Diese Produkte mögen vielleicht eine angenehm leichte und erfrischende Konsistenz mit sich bringen, tun aber nichts für deine Hautgesundheit und können insbesondere bei fettiger Haut dazu führen, dass noch mehr Talg produziert wird. Ein Teufelskreis entsteht.
Wasser ist zwar ein natürlicher Stoff, bedarf jedoch vieler Hilfsstoffe, um in einem Kosmetikprodukt überhaupt Bestand zu haben.
Zudem wird Wasser oftmals als sehr günstiger Füllstoff eingesetzt oder zu einer Deklaration eines höheren Naturanteils in einem Produkt verwendet. Insbesondere bei Naturkosmetik oder naturnahen Kosmetika, die mit einem bestimmten prozentualen Anteil an natürlichen Inhaltsstoffen werben, ist oftmals ein kleines Sternchen zu finden, welches erst in der Legende darauf hinweist, dass bei dieser Bestimmung der Wasseranteil mit einberechnet wurde.
Bei einem Wasseranteil von 50% (der für den Endverbraucher nicht ersichtlich ist) ist es nur wenig aussagekräftig, wenn der gesamte Naturanteil beispielsweise bei 70% liegt. Wasser ist natürlich, bringt aber keine weiteren Eigenschaften eines Wirkstoffes mit sich.
Da Wasser auch Lebenselixier für sämtliche Mikroorganismen ist, verkeimt es innerhalb kürzester Zeit. Somit ist für die Stabilität und Haltbarkeit eines Kosmetikums mit Wasserphase eine teils sehr hohe Konservierung notwendig. In Naturkosmetik wird hier oft zu Alkoholen gegriffen, welche die Haut reizen und austrocknen. In konventioneller Kosmetik wird zu Kombinationen aus verschiedenen (synthetischen) Konservierungsstoffen gegriffen, worunter beispielsweise auch die Parabene fallen. Diese belasten und reizen die Haut oder rufen vermehrt Allergien hervor.
Damit sich die verschiedenen Phasen eines Produktes mit Wasseranteil verbinden können, bedarf es Emulgatoren. Während Wasser nach der Applikation auf die Haut sehr schnell verdunstet, bleiben diese Hilfsstoffe auf der Haut. In Verbindung mit Wasser, welches von außen auf die Haut trifft, schwemmen sie die hauteigenen Lipide aus, die Hautschutzbarriere wird gestört, die Haut wird trockener und anfälliger für Mikroorganismen. Unreinheiten entstehen, die Haut neigt dazu immer sensibler zu werden. Um sich zu "reparieren" wird nun die Talgproduktion angeregt. Fettige Haut neigt also dazu noch fettiger zu werden. Auch bei der Pflege von fettiger Haut spielen Öle/Lipide eine wichtige Rolle, um die Haut ins Gleichgewicht zu bringen und es sollte niemals auf ölfreie oder austrocknende Produkte gesetzt werden. Diese können vielleicht kurzzeitig Abhilfe schaffen, langfristig verschlimmern sie jedoch die Ausgangslage.
Ein weiteres Hilfsmittel, um Wasser in Kosmetikprodukten beständig zu machen, sind Konsistenzgeber. Sie verhindern die Fließfähigkeit von Wasser und sind ausschlaggebend für die Konsistenz des Produktes.
All diese Hilfsmittel, wie Konservierungsstoffe, Emulgatoren und Konsistenzgeber, summieren sich bei regelmäßiger Anwendung der Produkte auf und die Irritationsschwelle der Haut kann schnell überschritten werden.
Die konsequenteste Art auf diese Hilfsstoffe zu verzichten, sind wasserfreie Produkte / reine Öle zur Pflege und Reinigung der Haut. Diese bieten für nahezu jeden Hautzustand eine Pflegelösung. So eignet sich beispielsweise Jojoba- oder Arganöl hervorragend zur Pflege von fettiger und unreiner Haut. Ausschlaggebend für eine effektive Pflege mit pflanzlichen Ölen, ist neben der (am besten Bio-) Qualität, einer schonenden Gewinnung mittels Kaltpressverfahren und der richtigen Auswahl der Öle, die geeignete Fettsäurekomposition. Neben essentiellen Fettsäuren, sollte das Öl reich an Phytosterinen (sind dem Cholesterin aus der Hautbarriere sehr ähnlich), Antioxidantien und Vitaminen (wie Vit. E + D) sein.
Besonders bei sensibler, barrieregestörter, atopischer und zu Neurodermitis neigender Haut ist eine reine Ölpflege ausgezeichnet geeignet, da sie keine Hilfsstoffe benötigt. Auch für Babys und Kinder ist diese eine der besten Hautpflegekonzepte.
Nicht geeignet sind Paraffinöle/Mineralöle/Petrolatum. Diese verbleiben lediglich auf der Hautoberfläche und verursachen durch ihre Okklusivität Hautquellungen. Dies führt zu einer gestörten Hautbarriere, die Haut wird langfristig durchlässiger, sensibler und anfälliger.
Durch die Pflege mit reinen Ölen ODER einem Pflegeprodukt, welches sowohl einen Feuchtigkeitsanteil als auch Lipide enthält, wird der TEWL (Feuchtigkeitsverlust der Haut) gesenkt und die Hautbarriere gestärkt. So nimmt der Feuchtigkeitsgehalt der Haut stetig von innen zu.
Für alle, die sich mit einer reinen Ölpflege nicht anfreunden können oder bei denen dehydrierte Haut eine Extraportion Feuchtigkeit benötigt, besteht die Alternative zu Produkten zu greifen, in denen die Wasserphase durch feuchtigkeitsspendende Pflanzenextrakte oder Pflanzensäfte ersetzt wird. Diese bringen deutlich mehr Wirkstoffpower mit sich und bieten eine sehr hochwertige Hautpflege.
Auch die Konservierungsstoffe, welche in der Kosmetikverordnung gelistet sind, lassen sich vermeiden und durch hochwertige, hautfreundliche und hautpflegende, natürliche Alternativen ersetzten. Da diese mit deutlich höheren Kosten verbunden sind, werden sie nicht so häufig eingesetzt oder sind erst in etwas höherpreisigen Produkten zu finden.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass eine gesunde Haut immer die zwei Hauptkomponenten Fett und Feuchtigkeit benötigt, dies sollte auch bei der Pflege von fettiger Haut berücksichtigt werden.
In unseren Produkten, die genau diese beiden Komponenten vereinen, verzichten wir auf eine Wasserphase und ersetzen diese durch feuchtigkeitsspendenden, erfrischenden und beruhigenden Bio Aloe Vera Direktsaft. Für maximale Wirkstoffpower ohne Füllstoffe.
Zudem verzichten wir auf austrocknende, einwertige Alkohole und setzten auf eine geringe, natürliche, hochwertige und hautpflegende Konservierung. Detaillierte Informationen erhältst du diesbezüglich in unserem INCI Glossar.