Von PMS bis Postmenopause - Wie eine natürliche Lebensweise Frauen unterstützen kann
Hand aufs Herz: Wie oft haben wir als Mädchen, junge Frauen oder jetzt in den Wechseljahren gedacht: „Warum redet eigentlich niemand darüber, wie sehr Hormone unser Leben beeinflussen?“
Von den ersten Menstruationszyklen, über PMS, Schwangerschaften, Zyklusschwankungen bis hin zu Perimenopause und Postmenopause. Unser Hormonsystem begleitet uns ein Leben lang. Und ja, es kann uns fordern. Aber: Wir sind diesem Auf und Ab nicht hilflos ausgeliefert. Eine natürliche Lebensweise kann unglaublich viel bewirken und genau darüber möchte ich heute mit dir sprechen.
Zyklusphasen verstehen und den Körper nicht als Feind sehen
Viele Frauen erleben PMS (prämenstruelles Syndrom) mit Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen oder Kopfschmerzen. In den Wechseljahren kommen dann wieder andere Themen dazu: Hitzewallungen, Schlafstörungen, trockene Schleimhäute.
Mein wichtigster Punkt: Diese Prozesse sind nicht „falsch“. Sie sind Ausdruck dessen, dass unser Körper arbeitet, sich wandelt und uns durch verschiedene Lebensphasen trägt. Wenn wir aufhören, dagegen zu kämpfen, und anfangen, zuzuhören, wird vieles leichter.
Natürliche Wege, die dich begleiten können
Ich weiß aus meiner Arbeit, dass viele Frauen sich nach „sanften Lösungen“ sehnen, die nicht sofort zur Tablette greifen. Und ja, es gibt unglaublich viele Ansätze, die uns unterstützen können.
1. Ernährung als tägliche Medizin
Unser Hormonhaushalt reagiert sensibel auf das, was wir essen. Viel frisches Gemüse, ausreichend Eiweiß, gesunde Fette (ja bitte, Omega-3!) und wenig Zucker können schon Wunder wirken. Frauen berichten oft, dass sie dadurch weniger Stimmungstiefs oder Blähungen vor der Periode spüren.
2. Bewegung – aber im richtigen Maß
Es geht nicht um Leistungssport, sondern um Freude. Ob Spaziergänge, Yoga oder Tanzen im Wohnzimmer: Bewegung reguliert nicht nur Hormone, sondern auch Stress. Und Stress ist nun mal der größte Gegenspieler für ein ausgeglichenes Hormonsystem.
3. Pflanzliche Helferinnen
Von Mönchspfeffer bei PMS bis hin zu Rotklee oder Salbei in den Wechseljahren. Die Natur hält viele Pflanzen bereit, die uns unterstützen können. Aber: Bitte immer individuell schauen, was zu dir passt, und im Zweifel mit einer Fachperson abklären.
4. Haut & Intimbereich natürlich pflegen
Gerade in der Postmenopause wird die Haut im Intimbereich empfindlicher und trockener. Hier liebe ich es, Frauen sanfte Naturkosmetikprodukte an die Hand zu geben, die pflegen, ohne zu reizen. Denn: Gutes Körpergefühl beginnt oft mit so kleinen, aber entscheidenden Ritualen.
5. Achtsamkeit & Selbstfürsorge
Ein überstrapaziertes Wort, ich weiß, aber es ist die Basis. Gönn dir Pausen, hör auf deine innere Stimme und lerne, „Nein“ zu sagen. Dein Körper wird es dir danken.
Sexualität als roter Faden
Etwas, das ich in meiner Praxis immer wieder sehe: Viele Frauen verlieren unterwegs den Zugang zu ihrer Sexualität. Sei es durch PMS, schmerzhafte Perioden, hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren oder schlicht Erschöpfung.
Hier greift mein Ansatz als Sexualberaterin mit Sexocorporel: Sexualität ist lernbar. Durch Übungen, die Frauen zu Hause machen, lernen sie, den eigenen Körper neu zu spüren. Erst danach folgt das Miteinander mit dem Partner oder der Partnerin.
Gerade eine natürliche Lebensweise, bewusstes Atmen, liebevolle Berührung, kleine Rituale, kann Sexualität wieder zu etwas machen, das Freude schenkt, statt Druck zu erzeugen. Und ja: Auch Lust wächst, wenn wir unseren Körper respektvoll behandeln.
Von PMS bis Postmenopause: Dein Körper ist auf deiner Seite
Was ich dir mitgeben möchte: Dein Körper ist kein Gegner. Er ist ein genialer Organismus, der dich dein Leben lang trägt. Mit einer natürlichen Lebensweise kannst du ihm helfen, Balance zu finden, in jeder Phase deines Frau-Seins.
Und vergiss bitte nie: Du bist nicht allein. Es gibt so viele Frauen, die dieselben Fragen und Herausforderungen haben wie du. Sprich darüber. Suche dir Unterstützung. Und vertraue darauf, dass jede Lebensphase auch Geschenke bereithält.
Fotos: Anri Coza